Vielen Dank! Nein, es ist jetzt nicht böse oder sarkastisch gemeint. Also von mir, sprich – mein „Vielen Dank!“. Ich weiß du und die anderen meinen es gut mit mir, so hoffe ich. Doch dein, es wird schon wieder, hilft mir nicht. Ich sehe das ‚Werden‘ nicht! Kein Fortschritt, kein Weg. Und wenn, die Türen und Wege sind versperrt – ich habe weder einen Schlüssel noch eine Landkarte.
Wenn ich dir helfen kann…
Wenn ich dir helfen kann, dann lass es mich wissen. Klar mache ich. Sobald ich weiß wie, aber ich habe das Gefühl, wenn ich es wüsste, dann könnte ich mir schon selbst helfen. Wie soll ich dir sagen, welche Hilfe ich brauche, wenn ich es selbst nicht weiß und ich Hilfe benötige um heraus zu finden was mir hilft.
Ich kenne die Symptome, ich begegne ihnen jeden Tag, jede Stunde, sie sind mein ständiger Begleiter geworden. Mir fehlt allerdings die Kraft und die Mittel dagegen anzukämpfen. Ich habe gar das Gefühl, das Kämpfen nicht das richtige Mittel ist. Ich muss erst einmal anfangen zu akzeptieren.
Wenn du mir helfen möchtest, dann sei doch einfach da. Drück mich doch einfach mal und nimm mich in den Arm. Lenke mich ein wenig ab, unterhalte dich mit mir ganz normal. Das ist wie Balsam auf meine Seele.
Online Hilfe?
Während ich also, im Rhythmus von vier Wochen krankgeschrieben werde und auf einen Platz für eine Therapie warte, habe ich mit Selfapy.com begonnen. Einem Programm, das helfen soll mit der Depression umgehen zu können.
Es ist schwierig, sich zu motivieren, alleine schon aufzustehen, den Tag zu bewältigen. Da fällt es nicht wirklich leicht sich zu disziplinieren und sich an den Computer zu setzen und zu arbeiten. Auch hier fällt es mir schwer, mich zu konzentrieren, die Lektionen durch zu arbeiten, den Text zu lesen. Das Gute jedoch, es gibt viele Videos. Videos, die erklären, die Vorlesen.
Ich ertappe mich jedoch, dass ich die Videos und die Texte mehrfach, anschaue oder lese. Meistens kommen die Inhalte erst verzögert an. Beim nächsten Besuch, weiß ich schon oft nicht mehr, was zuletzt besprochen wurde. Ich schaue mir dann die letzte Lektion zur Wiederholung noch einmal an. Das macht mich müde.
Fortschritt
Einen Schritt vor und zwei zurück. Zumindest fühlt es sich so an, dennoch irgendwie schaffe ich es mich zumindest einmal die Woche mit dem Online-Programm zu beschäftigen. Durch den selfapy-Kurs erfahre ich so einiges über Depressionen. Ich bekomme Aufgaben für die ich angemessen Zeit bekomme. Trainings, Übungen und Anregungen über Dinge nachzudenken. Das ganze kann ich in dem Tempo erarbeiten, in dem ich voran komme.
Erkenntnis
Ich habe bereits viele Denkanstöße erhalten, vieles gelernt und vergessenes bewusster und wieder in Erinnerung holen können. Es steht mir auch eine psychotherapeutische Chat-Betreuung zur Verfügung, die mich motiviert. Leider ist der Erfolg bei mir nur mittelmäßig und ich bedarf und wünsche mir zusätzlich noch eine „vor Ort“ Betreuung.
So konnte mir Selfapy zwar helfen, meine Erkenntnisse auszubauen, doch mir scheinen nach wie vor Schlüssel und Landkarte zu fehlen. Die Befreiung hat der Kurs also nicht gebracht. Allerdings konnte ich durch Selfapy bereits analysieren und für mich ausmachen was wichtig für mich ist, worauf es ankommt und was ich in meinem Leben verändern muss/sollte.
Wieder ist es Glück
Wieder einmal mehr ist es Glück, das mir beschert wird. Eine therapeutische Betreuung vor Ort wird mir in Zukunft helfen. Zufälliger Weise werde ich nun doch in absehbarer Zeit örtliche Hilfe erhalten. Ende März, Anfang April soll es losgehen.
Antrag auf Reha
Es tut sich was. Auch wenn es mir nicht so vorkommt und alles in allem seine Zeit braucht. Es sind nicht Tage, es vergehen Wochen um Wochen. Eine Zeit in der es mir alles andere als gut geht. Dennoch auch der Antrag auf Reha ist gestellt. Aber es hat auch hier Zeit in Anspruch genommen. Vor allem erst einmal die Überwindung den Antrag und alle Formulare hierfür auszufüllen und abzusenden. (Meine Links sind u.U. nicht für dich zutreffend. Überprüfe unbedingt die Zuständigkeit der Träger-Organisation für dich. In meinem Fall war es die Rentenversicherung Bund, dies kann eine andere Rentenstelle oder ein anderer Träger wie eine Krankenkasse für dich sein).